Hammer-Angriff auf Jobcenter-Mitarbeiterin

Schwerer Übergriff im Leipziger Job-Center: Mann schlägt mit Hammer auf Mitarbeiterin ein - Leipzig - Polizeiticker - LVZ-Online:

LEIPZIG

Schwerer Übergriff im Leipziger Job-Center: Mann schlägt mit Hammer auf Mitarbeiterin ein

Eine 52 Jahre alte Mitarbeiterin des Leipziger Jobcenters wurde bei einer Hammer-Attacke verletzt. Foto: André KempnerEine 52 Jahre alte Mitarbeiterin des Leipziger Jobcenters wurde bei einer Hammer-Attacke verletzt.
POLIZEI.CO || Im Leipziger Jobcenter ist es am Dienstagvormittag zu einem brutalen Übergriff auf eine Arbeitsvermittlerin gekommen. Gegen 9.30 Uhr attacktierte ein 34-jähriger Mann eine Angestellte (52) mit einem Hammer. Die Frau wurde am Kopf verletzt. "Wie schwer, können wir derzeit noch nicht sagen", so Polizeisprecher Michael Hille. 

Der Täter hatte der Jobcenter-Mitarbeiterin schon mehrfach massiv gedroht. "Deshalb hatte er auch Hausverbot", sagte Hermann Leistner, Sprecher der Arbeitsagentur. "Es ist ihm gelungen, sich mit dem Hammer an der Security vorbeizuschleichen." 

Im Büro der Arbeitsvermittlerin habe der Arbeitslose sofort auf die Frau eingeschlagen. Ein Mann, der vor dem Zimmer auf seinen Termin wartete, sei wegen des Lärms in das Büro gestürmt und habe den Angreifer fixiert. "Das hat der Frau möglicherweise das Leben gerettet", so Leistner. Der Agentursprecher sprach vom bisher schwersten Zwischenfall im Leipziger Jobcenter.

Agentur-Vize Alt reagiert betroffen - "nie hundertprozentige Sicherheit"
Mit Betroffenheit reagierte Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, auf den schweren Übergriff. „Gewalt ist durch nichts zu rechtfertigen.
Ich wünsche der Kollegin natürlich an erster Stelle, dass sie sich von dem Angriff vollkommen erholt", sagte Alt der LVZ. Er nehme die Sicherheit der Mitarbeiter in den Jobcentern sehr ernst. Gab aber zu bedenken: „Es wird nie eine hundertprozentige Sicherheit geben, nie eine Garantie, die gewalttätige Übergriffe dauerhaft ausschließt." 

Zu unterschiedlich seien die Rahmenbedingungen und die Gegebenheiten vor Ort. „Im Grunde gibt es zwei Möglichkeiten: Wir verschanzen uns hinter Panzerglas und machen die Jobcenter zu Hochsicherheitstrakten oder wir sind ein offenes Haus, in dem wir uns den Menschen zuwenden." Er möchte nicht in einem Land leben, so der BA-Vize weiter, in dem sich Behörden vor den Bürgern abschotten müssten. „Wir verstehen uns als Berater und Dienstleister für unsere Kunden und wollen das auch bleiben. Meine Überzeugung ist, dass Kommunikation das beste Mittel gegen Gewalt ist." 
Heinrich Alt sieht gute Chancen, in den kommenden Jahren den harten Kern schwer vermittelbarer Langzeitarbeitsloser zu verringern. Foto: Armin Weigel/Archiv Foto: dpaHeinrich Alt, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit.
Alt, der bei der Bundesagentur für die Grundsicherung für Arbeitssuchende (Arbeitslosengeld II) zuständig ist, sagte weiter: „Es kann und darf nicht sein, dass Angst das Tagesgeschäft in den Jobcentern bestimmt." Der Alltag sieht anders aus. „Die Regel ist, dass bei jährlich über 20 Millionen Kundenkontakten die Gespräche in den Jobcentern in einer Atmosphäre gegenseitigen Respekts stattfinden. Die bedauerliche Ausnahme sind verbale Attacken oder Handgreiflichkeiten." 


Menschen, die in die Jobcenter kommen, stünden oft mit dem Rücken an der Wand. „Das wissen alle Mitarbeiter. Umso wichtiger ist es, ein Gefühl füreinander zu bekommen, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen."

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