Jugend ohne Arbeit im Odenwaldkreis

Jugend ohne Arbeit im Odenwaldkreis | Echo Online - Nachrichten aus Südhessen:

Jugend ohne Arbeit im Odenwaldkreis

Soziales – Laut DGB sind zwölf Prozent der Erwerbslosen jünger als 25 Jahre
ODENWALDKREIS. 

Es sei untragbar, dass zwölf Prozent der registrierten Erwerbslosen im Odenwaldkreis jünger sind als 25 Jahre, sagte DGB-Regionssekretär Horst Raupp beim DGB-Oberzent in Beerfelden. Von den 3197 Erwerbslosen seien 384 jünger als 25. 

Der DGB Oberzent fordert daher ein Grundrecht auf Ausbildung für alle Jugendlichen und die Einführung einer gesetzlichen Ausbildungsumlage. Raupp: „Im Odenwaldkreis stehen laut Bericht der Arbeitsagentur 3197 registrierten Erwerbslosen und 5187 gemeldeten Arbeitssuchenden ganze 458 offene Stellen gegenüber. Das passt nicht zu den Klagen der Arbeitgeber über angeblichen Fachkräftemangel.“ Das beste Argument gegen Fachkräftemangel ist nach Auffassung des DGB die Ausbildung junger Menschen, ihre Übernahme nach der Berufsausbildung in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis und die Qualifizierung von Erwerbslosen.


Der DGB fordert zudem Ausbildungsvergütungen und Löhne, die selbstbestimmtes Leben ermöglichen: Schlecht bezahlte Billigjobs und Leiharbeit müssten zurückgedrängt werden, sonst brauche sich die Politik über sinkende Geburtenzahlen nicht zu wundern: „Niedriglohn und befristete Beschäftigung sind das sicherste Verhütungsmittel.“

Sorgen bereitet dem DGB die massive Zunahme von Leiharbeit. Zur Zeit gibt es im Odenwaldkreis 1216 Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter. „Die Armut trotz Arbeit nimmt sprunghaft zu. Wenn es nicht gelingt, prekäre Beschäftigung einzudämmen, den Missbrauch von Leiharbeit zu stoppen und das Rentenniveau auf dem jetzigen Niveau zu stabilisieren, wird Altersarmut zu einem Massenphänomen, das weit bis in die Mittelschicht hineinreicht“. Der DGB fordert deshalb einen grundlegenden Politikwechsel.

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