P-Konto: Warum Banken und Sparkassen verschweigen, dass es jeder nutzen sollte!

Wahrheit.TV zeigt: Das Pfändungsschutzkonto (P-Konto)

Wie die meisten Menschen sicherlich schon mitbekommen haben, gibt es seit dem 01.07.2010 für “jede in Deutschland gemeldete Person” die Möglichkeit, ein P-Konto (Pfändungsschutz-Konto) zu eröffnen bzw. sein bestehendes Giro-Konto (G-Konto) in ein P-Konto umzuwandeln. Obwohl die Sachlage in diesem Fall eindeutig ist, scheinen Banken das P-Konto zu verabscheuen und versuchen eventuell bewusst, es in ein schlechtes Licht zu rücken. Aber warum das Ganze eigentlich, wenn es sich doch lediglich nur um den Schutz, eines lebensnotwendigen Freibetrages handelt?

Es scheint schon so, als wenn bei der Einführung des P-Konto in den einzelnen Banken den Mitarbeitern vermittelt wurde, dass ein P-Konto nur etwas für Menschen wäre die A) bereits Pfändungen hatten, B) eine Pfändung erwarten und/oder c) gerade eine Pfändung auf ihrem Konto haben. So und diese 3 Hauptinformationen waren auch schon der ganze Taschenspieler-Trick, haben sie ihn bemerkt? Nein? Dann liegt das wahrscheinlich daran, da sie die wahre Geschichte des P-Konto’s nicht kennen bzw. vollkommen vergessen haben.

In Wahrheit wurde das P-Konto nur erfunden, da sich...
immer mehr Privatpersonen und vor allem Selbstständige, über die langjährigen Problem bei Pfändungen beklagt hatten. Hierzu kam dann in den letzten Jahren, ein enormer Anstieg bei Inkasso-Betrügern und Abzock-Anwälten, was das Fass zum überlaufen brachte und wahrscheinlich dann auch die Regierung zum Handeln zwang.

Gab es doch bis zur Einführung des P-Konto’s nur über Umwege die Möglichkeit, seine Lebenserhaltungskosten zum Teil zu schützen und viele hatten damit nicht einmal die Möglichkeit ihre laufende Kosten für Nahrung, Miete und ggf. Unterhalt sicher zu stellen. Das führe verständlich bei vielen Menschen zu enormen Problemen, denn selbst wenn eine Pfändung zu unrecht war, wurde das Konto bis zur Klärung des Sachverhaltes (in vielen Fällen für Monate!) komplett eingefroren.

Was dann folgte, hat mit Sicherheit einige tausend Menschen in den Ruin getrieben, denn zu den laufenden den Kosten kamen nun noch Mahngebühren und Säumniszuschläge. Letzteres kann beim Finanzamt auf weit über 250 EUR im Monat belaufen. (Tipp: Nach § 227 AO können Sie beantragen, dass Ihnen die Säumniszuschläge aus sachlichen oder persönlichen Gründen der Billigkeit halber erlassen werden.) Dazu kommen dann noch Rückbuchungsgebühren von Gläubigern sowie den Banken selbst, womit wir wieder am Anfang wären, denn genau an diesen Notlagen haben die Banken Jahre lange mit verdient und stillschweigend Kasse gemacht.

Dieses Treiben wurde am 01.07.2010 mit der Einführung des P-Konto zum Teil ein Ende gesetzt. Aber warum nutzt dann nicht auch jeder diesen Schutz um seine laufenden Kosten abzusichern? Wahrscheinlich da mit der Einführung des P-Konto`s, ein einfacher Faktor zur viralen Abschreckung durch die Banken und Medien verbreitet wurde. Und zwar der mit der Umwandlung ihres Giro-Konto’s in ein P-Konto bzw. bei einer Eröffnung verbundene Eintrag bei der Schufa. Aber was hat es damit in Wahrheit auf sich?

Der Hintergrund ist denkbar einfach, denn da jedem Mensch in Deutschland laut Gesetz nur ein P-Konto zusteht, musste eine zentrale Abfrage “für Banken” ermöglicht werden. Dazu wurde die Schufa als Partner gewählt, welcher “nun Banken die Einsicht ermöglicht”, ob ein Kunde schon bei einer anderen Bank ein P-Konto besitzt. Ansonsten ist diese Information durch Niemanden zugänglich oder abrufbar. Auch fließt laut Schufa dieser Wert nicht in das so genannte Scoring ein und wird wie schon erklärt nur für Bankabfragen als gesonderter Wert gespeichert.

Diese entscheidender Fakt in Bezug auf den Schufa-Eintrag, scheint immer noch der Grund dafür zu sein das nicht wie gesetzlich ermöglicht, auch jeder ein P-Konto führt. Assoziieren die meisten Menschen mit einem Schufa-Eintrag doch sofort, den Verlust der eigenen Kreditwürdigkeit im Alltag und sehen Verträge und Ratenkäufe in Gefahr. Selbst Mitarbeiter großer Banken erklärten in ihren Beratungs-Hotlines das ein P-Konto einen Schufa-Eintrag mit sich bringe, welcher dann bei Verträgen und Ratenzahlungen Problem machen könnte.

HINWEIS: Nach der Einführung haben viele Banken einen anderen Weg gefunden um Kasse zu machen, in dem sie für kostenlose Giro-Konten nach einer Umwandlung in ein P-Konto bzw. bei Eröffnung eines neuen P-Konto nun Kontoführungsgebühren zwischen 3,50 EUR bis hin zu 25 EUR zu berechnen. Hier gibt es weitere Hinweise und Liste der kostenlosen Banken:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kontopf%C3%A4ndung#Kosten_eines_P-Kontos

Einige Banken wurden aufgrund dessen schon vom Verbraucherschutz abgemahnt und haben die Gebühren herunter gesetzt bzw. zurückgenommen. Gerade da andere Banken diese Konten weiterhin ohne Aufpreis führen bzw. anbieten. Informieren sie sich bitte zuerst über die Kosten des Konto’s, da manche Banken weiterhin Gebühren bis 20EUR erheben.

Kommentare

  1. Auch ein P-Konto bietet keinen optimalen Schutz, wenn die Bank - hier Sparkasse MM-LI-MN - ihre eigenen - gesetzwidrigen - Berechnungsmethoden anwendet (Pfändung von Geldern unterhalb des eigentlich pfändungsgeschützten Sockelbetrages).
    Machen aber auch andere Banken/Sparkassen so ...
    Siehe dazu Bericht bei Frontal21(ZDF) vom 08.05.12 unter dem Titel
    "Banken plündern Konten von klammen Kunden"
    (ist dort in der Mediathek zu finden - Kurzlink dazu www.doiop.com/frontal21

    Beschwerden an die Rechtsabteilung der Bank werden ignoriert, werden
    einfach gar nicht beantwortet.

    Da hilft nur eine Beschwerde an BaFin, Bundesjustizministerium etc. oder
    eine Klage, um wieder an die einbehaltenen Gelder zu kommen.

    Ein Urteil dazu, dass diese "bankeigenen" Berechnungsmethoden nicht
    zulässig sind, gibt es bereits vom AG Köln (AZ 142 C 441/10).

    Trotzdem machen die Banken was sie wollen !!

    Das Thema wird auch hier behandelt: www.p-konto-forum.de
    Dort sind Ansprechpartner für entsprechende Beschwerden von mir veröffentlicht.

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