Odenwälder Tafel: Qualität der Lebensmittel hat sich verschlechtert - Zahl der Unterstützer wächst

Soziales: Angebot des Trägerverein wird 11 400 Mal genutzt, allerdings ist Qualität und Zahl der Waren leicht rückläufig

Michelstadt-Erbach.de: Für knapp tausend Personen stellt die Erbach-Michelstädter Tafel einen wichtigen Bestandteil ihrer Versorgung mit Lebensmitteln dar. Dies lässt sich aus dem Bericht des Trägervereins über die jüngste Hauptversammlung entnehmen. Demnach sorgen 86 ehrenamtlich tätige Personen dafür, dass Bedürftige zwei Mal in der Woche zu einem symbolischen Preis von einem Euro einen Korb voll gespendeter Waren entgegennehmen können.
Insgesamt wurde das Angebot 11 400 Mal wahrgenommen; laut Abgabestatistik nutzten 5400 Personen die Öffnungszeit am Dienstag von 10.30 bis 12.30 Uhr und 6017 den Donnerstag, an dem die Tafel von 15 bis 17 Uhr geöffnet hat. Zum Jahresende waren 407 Kunden erfasst; diese stehen für 956 versorgte Personen, davon 318 Kinder und Jugendliche. Am stärksten vertreten ist die Altersgruppe zwischen 30 und 44 Jahren (36 Prozent); gefolgt von den 45- bis 59-Jährigen (32). 19 Prozent der Nutzer waren über 60 Jahre alt; 13 Prozent unter 30. Etwa zwei Drittel aller Kunden kamen aus Erbach und Michelstadt. Diese waren zu 77 Prozent deutsche Staatsangehörige, weitere zehn Prozent haben einen Migrationshintergrund aus der ehemaligen Sowjetunion, heißt es.
Erfreut zeigte sich Vorsitzender Reinhold Ruhr über die Mitgliederentwicklung. Deren Zahl einschließlich der ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter hat sich demnach von 157 auf 195 erhöht.

Nicht glücklich sind die Verantwortlichen damit, dass die zur Verfügung gestellten Waren der Tafellieferanten qualitativ wie quantitativ gegenüber dem Vorjahr etwas nachgelassen hätten. Der Austausch mit den Caritas-Läden in Buchen sei aus den gleichen Gründen etwas rückläufig gewesen, heißt es im Tätigkeitsbericht. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass in wirtschaftlich schwächeren Zeiten und dank technischer Möglichkeiten (Überwachung des Warenflusses) enger kalkuliert wird und damit weniger für die Tafeln übrig bleibt.

Positiv vermerkt ist die erfolgreiche Erntedank-Sammlung des Evangelischen Dekanats Odenwald. Erstmals hätten sich auch die katholischen Pfadfinder aus Lützelbach beteiligt; zudem habe die Tafel von verschiedenen Aktionen der Toom- und Rewe-Märkte profitiert.
(Quelle: ECHO online)
Auch bei den Räumlichkeiten hat sich laut Pressemitteilung einiges getan: So konnte der Vorraum zur Warenausgabe dank einer Spende der Odenwaldstiftung, Geld aus der Vereinskasse sowie Eigenleistungen neu hergerichtet werden.
Der Hof erhielt im Sommer einen neuen Kiesbelag, der allerdings nicht die angestrebte Verbesserung brachte. Eine Pflasterdecke mit entsprechendem Unterbau und Wasserabfluss ist aus Sicht der Verantwortlichen auf Dauer unerlässlich. Ruhr bedankte sich bei allen Mitarbeitern und Förderern; so war dank Unterstützung der Stadt Michelstadt ein Ausflug zur Landesgartenschau nach Bad Nauheim möglich. Bei Einnahmen von 34 800 und Ausgaben von 24 400 Euro schloss der Verein das Geschäftsjahr mit einem Plus von 10 400 Euro ab.
Nach der einstimmigen Entlastung folgte ebenfalls ohne Gegenstimmen die Neuwahl des Vorstands. Das Führungsgremium setzt sich demnach zusammen aus Vorsitzendem Reinhold Ruhr, Stellvertreter Helmut Balser, Kassenwartin Brigitte Heckmann, Schriftführer Michael Schmidt sowie den Beisitzer Werner Krug und Heinz Jöst.

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