Der sogenannte Hartz IV Kompromiss von Union, FDP und SPD hilft den betroffenen Kindern wenig, wie der Geschäftsführer des Deutschen Kinderschutzbundes in Mecklenburg-Vorpommern, Carsten Spies erklärte. Zwar erhalten Erwachsene zukünftig in zwei Schritten acht Euro mehr, die Kinder gehen allerdings leer aus. Die niedrig gehaltenen Hartz IV Kinderregelsätze decken nicht den Bedarf der Kinder. Denn Kinder und Jugendliche wachsen und benötigen daher auch öfter neue Kleidung, erläuterte der ehemalige Leiter des Jugendamtes in Bremen. Die vereinbarten Regelleistungen reichen hierfür bei weitem nicht aus.
Statt unterschiedliche Sozialleistungen, höhere Sätze für Kinder
Um den tatsächlichen Bedarf armutsfest zu sichern, benötigen Kinder und Jugendlichen einheitlich mindestens 500 Euro Grundsicherung pro Monat. Alternativ könnten z
ahlreiche andere Sozialleistungen abgeschafft werden: "Damit würden wir das Stückwerk aus Kindergeld, Zuschlägen, Steuererleichterungen, Bafög, Beihilfen und vielem mehr abschaffen, was ohnehin eher wohlhabenden Familien nützt." Der Kinderschutzbund schließt sich damit der Position der Linken an, die ebenfalls einen Eckregelsatz von monatlich 500 Euro fordert.Hartz IV Kinderregelsatz bleibt unverändertLaut des vereinbarten Kompromisses der Parteien erhalten Jugendliche in Bedarfsgemeinschaften zwischen 14 bis unter 18 Jahren 287 Euro je Monat, Kinder zwischen 6 und 13 Jahren nur 251 Euro und Kinder unter sechs Jahre gerade einmal 215 Euro. Da die Bundesregierung behauptet, dass eigene Berechnungen sogar einen minderen Bedarf ermittelt hätten, werden die Regelleistungen für Kinder in den nächsten Jahren im Gegensatz zu den Regelleistungen der Erwachsenen nicht angepasst. Statt dessen soll es das Bildungspaket (Teilhabe-Leistungen) für Kinder geben, die gesondert von den Eltern beantragt werden muss. (gr)
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