Hartz IV führt zur Erpressbarkeit | altonabloggt

Hartz IV führt zur Erpressbarkeit | altonabloggt:

Jobcenter mit uneingeschränkter Machtposition

[...] Gehe ich der These nach, dass es nicht genügend Arbeitsplätze gibt, müssen die Erwerbslosen nun anders beschäftigt werden. Ein-Euro-Jobs und Maßnahmen von sinnvoll bis sinnlos schwimmen wie eine Horde Thunfische im Meer der Ignoranz einer Agenda 2010. Menschen werden in die Büchse der Thunfische reingeboxt, reingezwungen mit dem Hinweis, sie erlangen Struktur und hängen nicht den ganzen Tag zuhause herum. Im gleichen Schritt werden die Erwerbslosen jedoch zu Objekten einer entmündigenden und bevormundeten Sozialpolitik degradiert, die ihnen die Grundlage eigenverantwortlichen Handels, nämlich die Entscheidungsfreiheit entzieht. Durch das Machtinstrument der Sanktionen und den damit durchsetzbaren Zumutbarkeitsregeln werden diese ebenfalls entmündigt und die Jobcenter-Mitarbeiter erlangen eine fast uneingeschränkte Machtposition. Der Erwerbslose wird damit kontrolliert und überwacht. Es entsteht ein totales Machtgefälle zwischen Arbeitsvermittlung und Erwerbslosen, Aufstockern, das auf beiden Seiten des Schreibtischs zu Dehumanisierungserscheinungen führt und Vertrauen erschwert bis unmöglich macht. Hilfe, die tatsächlich welche ist, wird auch als solche wahrgenommen und bedarf keiner Repression. Somit stellen die Sanktionen eine existenzielle Bedrohung und Erpressbarkeit durch Hartz IV für jeden Betroffenen dar. Ein Weg, um den prekären Arbeitsmarkt zu füttern, um diesen am Leben zu halten. Der Betroffene kommt in Zugzwang: Keine Leistungen bis hin zum Verlust der Wohnung oder die „zwangsweise“ Eingliederung, in zumeist befristete Arbeitsverhältnisse des Niedriglohns.

All dieses, und das ist nur ein minimaler Ausschnitt der jetzigen Situation durch Hartz IV, führt zu einem Prozess, der in Verweigerungshaltung eines Betroffenen enden kann. Druck erzeugt Gegendruck. Zurück bleiben nur die Implosion, Explosion oder der Hass auf andere schwächere Gruppen.   ...alles lesen: http://nyc.de/17z0IXR

Hartz IV – Agenda 2010 – Agenda 2020: Die Marginalisierung* hat begonnen und wir stecken mittendrin!
*Marginalisierung (von lateinisch margo, „Rand“) ist ein Prozess, bei dem Bevölkerungsschichten an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden und dadurch wenig am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Im extremen Fall endet Marginalisierung für die Betroffenen in Krankheit oder Hungertod. Dies kommt heute in den Industrieländern, in denen meist ein funktionierendes System der sozialen Sicherheit vorhanden ist, kaum vor, ist aber in vielen Entwicklungsländern verbreitet.
Die Existenz am Rande einer sozialen Gruppe, Klasse oder Schicht wird auch als Marginalität bezeichnet. Ein klassisches Beispiel dafür sind die Elendsviertel von Städten in Entwicklungsländern, etwa in Lima.
Marginalisierung ist nach Iris Marion Young eine der fünf Erscheinungen (Ungerechtigkeit, Gewalt, Kulturimperialismus, Marginalisierung und Machtlosigkeit), die zusammen Soziale Unterdrückung kennzeichnen.

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