Jobcenter betont Eigenständigkeit von "50 plus"

Jobcenter betont Eigenständigkeit von "50 plus": ODENWALDKREIS
Die Unterschiedlichkeit des von ihr angewendeten Bundesprogramms "Perspektive 50 plus" und von Maßnahmen der Arbeitsagentur für ältere Arbeitnehmer betont die Hauptabteilung Arbeit und Soziale Sicherung beim Landratsamt.   >>>  http://nyc.de/xny7OV


Für das Kommunale Jobcenter beim Erbacher Landratsamt sind seine Arbeit mit dem Bundesprogramm „Perspektive 50 plus“ für Langzeitarbeitslose und die Maßnahmen der Arbeitsagentur für weniger lange arbeitslose Menschen im Alter von über 50 Jahren zwei verschiedene Paar Stiefel. „Selbstverständlich führt die Arbeitsagentur Maßnahmen für Kunden über 50 Jahre durch, aber diese stehen nicht in Zusammenhang mit der Umsetzung unseres Bundesprogramms“, schreibt Kreisbeigeordneter Michael Vetter als zuständiger Fachdezernent.
Die Betonung dessen hält er für angezeigt angesichts der ECHO-Berichterstattung über die Erfahrungen eines älteren Arbeitslosen mit den Vorschlägen der Arbeitsagentur („Arbeitsloser sieht sich in Beschäftigungstherapie“, Ausgabe vom 15. März). In der Tat hatte der Höchster Gerhard Jadwitschack die positive Bewertung der beim Jobcenter praktizierten „Perspektive 50 plus“ zum Anlass genommen, die Probleme von älteren Arbeitnehmern bei der Arbeitsförderung der offiziellen Lesart beispielhaft gegenüberzustellen.
Dabei verdeutlichten sowohl die Einlassungen Jadwitschacks als auch die Berichterstattung dieser Zeitung die Erfahrungen des Höchsters mit der Betreuung durch die Arbeitsagentur als Hintergrund der Kritik. Wie die Landratsamts-Abteilung für Arbeit und Soziale Sicherung zur Abgrenzung hinzufügt, handelt es sich bei den Maßnahmen der Arbeitsagentur für ältere Erwerbslose nicht um das Programm 50 plus, das auf Hartz-IV-Betroffene und andere Langzeitarbeitslose in der Betreuung des Jobcenters zugeschnitten ist.
Derweil hat Gerhard Jadwitschack darauf hingewiesen, dass er seit Verlust seines festen Arbeitsplatzes bei einem international tätigen IT-Unternehmen ausschließlich freiberuflich und auf ein Projekt befristet gearbeitet habe. Zudem betont er den Zuschnitt seiner Kritik auf die grundsätzliche Verfahrensweise der Arbeitsagentur gegenüber älteren Arbeitslosen. So habe ihm die Erbacher Arbeitsagentur auf seine Initiative eine Weiterbildung zum Thema „Microsoft Sharepoint Server 2010“ ermöglicht, die er mit vier Zertifikaten abgeschlossen habe. „Theoretisch hätte dies meine Chancen am Arbeitsmarkt signifikant verbessern müssen“, so Jadwitschack. Da sich ein solcher Effekt aber nicht gezeigt habe, bleibe nur eine Folgerung: „Trotz aller gegenteiliger Beteuerungen der Politik bin ich als Über-Fünfzigjähriger offenbar zu alt.“

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