Hartz IV: Zweifelhafte Methoden der Jobcenter

Hartz IV: Zweifelhafte Methoden der Jobcenter:

Eigeninitiative offenbar unerwünscht

Kürzlich erhielten wir ein Schreiben eines Hartz IV Beziehers, der sich auf mehrere Stellen beworben hatte, jedoch nur Absagen bekam. Ehe er die Absagen bekam, war er bei seinem Sachbearbeiter im Jobcenter und legte die Bewerbungsnachweise vor, um die Bewerbungskosten zurück erstattet zu bekommen. Doch das stellte sich als Fehler heraus: Als die Absagen kamen, telefonierte er gleich mit den Arbeitgebern dieser Firmen, und fragte worauf sich die Absagen begründen. Dabei erfuhr er, dass der Arbeitsvermittler diese Firmen angerufen hatte und ihnen mitteilte, dass der Bewerber nicht die Fähigkeiten und Fertigkeiten zu diesem Tätigkeiten erfülle und schon über 2 Jahre arbeitslos wäre. Er hätte sich angeblich nur beworben, um aus Hartz IV heraus zukommen.

Der Betroffene hatte die 4 Arbeitsstellen sich selbst aus dem Internet gesucht, die dafür erforderlich Unterlagen und Zeugnisse eingereicht, an die Firmen gesendet und sollte sogar zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Solche Machtspielchen treiben die Arbeitslosenverfolgungsbehörden massenhaft, da sich viele Arbeitslose selbst um Arbeitsstellen bemühen und keine Tätigkeitsformate von der Arbeitslosenverfolgungsbehörde annehmen, welche die Jobcenter meist nicht akzeptieren, da sie nicht selbst die Arbeitslosen in irgendwelche Niedriglohnsektoren verheizen konnten.

Es ist manchen Sachbearbeitern offenbar auch egal, ob sie den Datenschutz bzw. den Persönlichkeitsschutz damit verletzen. Ihre Machtspielchen treiben sehr große Blüten, die von den Geschäftsführern noch unterstützt und durch Prämien honoriert werden.


Die Jobcenter verfolgen nur ein Ziel: Die arbeitslosen ALG II Bezieher kostengünstig und somit billig wie möglich in Billigsektor mit einem für sie erträglichen Gewinn zu bringen. Somit können auch die Statistiken verbessert werden.

Rufen wir uns doch einmal in Erinnerung welch perfides Unterdrückungs-, Überwachungs- und Ausbeutungssystem durch Hartz 4 geschaffen wurde. Die Wirklichkeit des Systems schließt die Funktionsprinzipien rechter Ideologie an. Sozial schwache Menschen können in dieser Vorstellungswelt nur dann auf ein Überleben hoffen, wenn sie sich widerstandslos unterordnen und ausbeuten lassen. Tatsächlich wird die missliche Situation dieser Menschen noch verschärft, ihre Notlage wird schamlos ausgenutzt. Die Privatsphäre von Hartz IV Beziehern wird massiv verletzt, indem man sie dazu verpflichtet, sehr weitreichende Angaben zu ihrer persönlichen Lebenssituation zu machen. Außerdem wird erwartet, dass sich die Notleidenden dazu bereit erklären, jede noch so gering entlohnte Arbeit im Niedriglohnsektor anzunehmen.

Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Bedürftiger über einen Studienabschluss oder über andere höherwertige Qualifikationen verfügt. Die systematische Demütigung der Hilfsbedürftigen ist zweifellos ein fester Bestandteil des Hartz-IV-Systems. Das Selbstwertgefühl der Menschen soll zersetzt werden. So soll die Bereitschaft gesteigert werden, sich widerstandslos den Ausbeutungsbestrebungen der Wirtschaft zur Verfügung zu stellen. Ganz offensichtlich soll durch die Hartz-Gesetze weniger die Not hilfsbedürftiger Menschen, sondern vielmehr die vermeintliche Not schamloser Arbeitgeber verringert werden. (Luise Müller, Suhl, Erwerbslosenberatung)"

Kommentare

  1. Diese Methoden sind keineswegs "zweifelhaft" sondern systemrelevant.
    Seit dem Untergang des sog. "realen Sozialismus" ab 1989-90, hat es der Kapitalismus gar nicht mehr nötig, sich den Anschein von "sozial" zu geben.
    Was wir in den und um die sog. "Jobcenter" sowie die übergeordneten staatlichen Stellen incl. Ministerium und gesamte Regierung sehen, erleben und fühlen, sind alles Anzeichen für eine Entwicklung, die ganz zielgerichtet über die Zwischenstufe des "Manchesterkapitalismus" zum unverblümten Sozialdarwinismus, respective Sozialfaschismus, führen.
    Letztlich liefert das Establishment (Merkel, Co. und Anhang bei uns, Trump und Consorten in den USA und alle Anderen, bekannten und unbekannten VertreterInnen des Systems) fast täglich den Eigenbeweis für diese, meine Auffassung.
    Man braucht sich nur den "Dieselskandal" oder die aktuelle "Koreakrise" etwas näher zu Gemüte führen, um zu sehen, wohin der Dampfer fährt. Leider gibt es in unserer vom Konsum eingelullten Gesellschaft zu viele Erblindete und Verdummte, so dass es mir müßig scheint, auf eine Wiederholung des Herbstes 1989 zu hoffen.

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