Ausbeutung auf Probe ...

Ausbeutung auf Probe in Südhessen | Echo Online - Nachrichten aus Südhessen:

20. Juni 2013  | von Meike mittmeyer
Arbeitsmarkt – Unbezahltes Arbeiten vor einer Anstellung ist in vielen Branchen üblich – Manche nutzen das aus
SÜDHESSEN. 
Wer arbeitet, muss auch bezahlt werden. Doch manche Arbeitgeber versuchen, diesen Zusammenhang zu umgehen. Die Szene in einem Mode-Geschäft haben wir für das Foto gestellt. Foto: Hans Dieter Erlenbach
Wer arbeitet, muss auch bezahlt werden. Doch manche Arbeitgeber versuchen,
diesen Zusammenhang zu umgehen. Die Szene in einem Mode-Geschäft haben
wir für das Foto gestellt. Foto: Hans Dieter Erlenbach
Die 20 Jahre alte Johanna Sperl (Name geändert) aus dem Kreis Groß-Gerau hat schon eine ganze Menge Jobs gehabt. Dabei steht sie erst ganz am Anfang ihres Berufslebens – in einer Phase zwischen Abitur und Studienbeginn, einer Phase des Orientierens und Ausprobierens. Um ein paar Erfahrungen zu sammeln und etwas Geld zu verdienen, bewarb sie sich auf Stellenausschreibungen für Aushilfsjobs in Bekleidungsgeschäften, Drogerien, Bowlingcentern und Cafés in der Umgebung. Vielerorts durfte sie auch sofort anfangen zu arbeiten – oft aber nicht länger als ein paar Stunden. Denn sie wurde mehrfach nur zum unbezahlten Probearbeiten eingeladen.

„Fünf Stunden am Tag musste ich Kleidung aus Kisten ausräumen und auf Bügel hängen, sonst nichts“, erzählt die junge Frau von einem Erlebnis in einem Weiterstädter Bekleidungsgeschäft. In einem anderen Laden sei sie sogar zwei volle Arbeitstage lang für Aushilfstätigkeiten eingespannt worden – Geld bekam sie dafür nicht. Und gehört hat sie von den Arbeitgebern danach auch nie wieder. Als sie nachfragte, hieß es, es bestehe doch kein Bedarf mehr. „Da fühlt man sich schon irgendwie ausgebeutet“, ärgert sich Sperl.

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